Hier erklären wir dir die wichtigsten Begriffe & Abkürzungen aus der Logistikwelt
A
ABC-Analyse
(auch ABC-Klassifikation genannt) dient zur Ermittlung der wertmäßigen Verteilung und Klassifizierung von Lagerartikeln, Produkten, Warenbeständen, Aufträgen usw. Sie bietet dem Unternehmen eine Unterstützung bei der Erfassung der Ist-Situation und Rationalisierung und lässt sich in allen Unternehmensbereichen einsetzen. Die ABC-Analyse hilft das Wesentliche vom Unwesentlichen zu unterscheiden und lenkt die Aktivitäten schwerpunktmäßig auf den Bereich hoher wirtschaftlicher Bedeutung.
Airwaibill
Warenbegleitpapier für Luftfrachtsendungen
Ameise
bezeichnet umgangssprachlich einen Hubwagen mit elektrischem Antrieb zum Fahren des Hubwagens und zum Heben der Last. Ursprünglich stammt der Begriff von einer Modellreihe von Elektro-Deichsel-Gabelhubwagen der Firma Jungheinrich. Diese besitzt immer noch das Begriffsmonopol.
ATLAS
Elektronisches Zollabwicklungssystem der deutschen Zollverwaltung
Automatisches Kleinteillager (AKL)
Lagersystem für Behälter mit kleinen Abmessungen und geringem bis mittlerem Gewicht, das Ein- und Auslagervorgänge automatisch durchführen kann. Es dient der Lagerung von Kleinteilen mit begrenzter Menge pro Artikel bei großer Artikelzahl, häufig für Kommissionierzwecke.
B
Barcode
(engl. für Strichcode) ist ein maschinenlesbarer Strichcode zur Kennzeichnung von Artikeln, Ladehilfsmitteln, Lagerplätzen usw. Der Barcode besteht aus unterschiedlich breiten Strichen und Lücken und kann durch ein Barcodelesegerät (Scanner, Lesestift) gelesen werden. Es werden numerische Codes wie 2-aus-5 und alphanumerische Codes wie Code 128 oder Code 39 unterschieden.
Beschaffungslogistik
bezeichnet die Gesamtheit der logistischen Aufgaben und Maßnahmen zur Vorbereitung und Durchführung des Warenflusses vom Wareneinkauf über den Transport bis zum Wareneingang.
Bestandsführung
In der Bestandsführung wird nachgehalten, welcher Artikel in welcher Menge und welchem Zustand vorhanden ist.
Bill of Lading (Konnossement)
ist ein Schiffsfrachtbrief und Warenwertpapier
Bischi (Binnenschiff)
sind kleine Schiffe (oft Containerschiffe), die Binnengewässern und Binnenwasserstraßen, also auf Flüssen, Kanälen und Seen im Bereich des Güter- und Personentransports verkehren. Sie bringen Güter aus dem Binnenland zu den großen Seehäfen um diese von dort weiter zu verladen.
Bulk-Carrier (Massengutfrachter, Bulker)
sind Frachtschiffe die feste (nicht flüssige) Massengüter wie Getreide, Erze, Kohle, Zement, Düngemittel transportieren. Je nach ihrer Größe werden die Massengutfrachter (Bulker) unterschiedlich bezeichnet. Handysize Bulk-Carrier (Bulker) (bis 30.000 tdw) haben wie auch die Handymax Bulk-Carrier (30.000-50.000 tdw) und der Superhandymax Bulkcarrier 51.000-59.000 tdw) zumeist bordeigenes Ladegeschirr.
Bunkerboot (Bunkerschiff, Bunkerbarge, Bunkertanker)
Ist ein Versorgungsschiff, welches andere Seeschiffe mit Kraftstoff und Schmieröl versorgt, sie bunkern (tanken). Es ist also so etwas wie eine schwimmende Tankstelle
C
Carnet ATA
Internationales Zollpassierscheinheft für die vorübergehende Ein- oder Ausfuhr von Waren in oder aus dem Gebiet der Europäischen Union.
Carnet TIR
Internationaler Zollpassierschein, der für den Güterverkehr auf der Strasse zum Einsatz kommt.
CFR (Cost and Freight = Kosten und Fracht)
bedeutet, dass der Verkäufer die Ware an Bord des Schiffs liefert oder die bereits so gelieferte Ware verschafft. Die Gefahr des Verlustes oder der Beschädigung der Ware geht über, wenn die Ware an Bord des Schiffs ist. Der Verkäufer hat den Beförderungsvertrag abzuschließen und die Kosten und Fracht zu tragen, die für die Beförderung der Ware zum benannten Bestimmungshafen erforderlich sind.
Chaotische Lagerhaltung
Artikel oder Lagereinheiten haben keine feste Lagerplatzzuteilung. Chaotische Lagerhaltung ist Fachjargon für das Freiplatzprinzip. Das Gegenteil des Freiplatz- ist das Festplatzprinzip als alternatives Verfahren.
CMR
Übereinkommen über den Beförderungsvertrag im internationalen Straßengüterverkehr
Completely knocked down (CKD)
meint den Versand von kompletten Montagesätzen für Maschinen und Anlagen, z. B. auch ganze Autos, mit dem Ziel der Umgehung von Eingangszöllen des Bestimmungslands, wodurch die Kosten für Aufbau und Montage kompensiert werden.
ConRo (vom englischen Container RORo)
ist ein Schiff, welches gleichzeitig Container sowie RoRo-Ladung transportiert kann. Sie haben sowohl ein Deck für Containerladung als auch ein, durch eine Rampe zu erreichendes, Deck für rollende Ladung.
Containerterminal (CT)
ist der Teil des Hafens, in dem Container auf Containerschiffe oder von Schiffen auf Landfahrzeuge oder andere Schiffe verladen (umgeschlagen) oder zwischengelagert werden.
Crossdocking
Logistisches Materialflusskonzept, bei dem die Lkw an Rampen einer Umschlagsfläche andocken und entladen werden.
D
Data Warehouse
EDV-Technologie, bei der unterschiedlichste Datenquellen und -formate zusammengeführt und so aufbereitet werden, dass sie zentral verfügbar sind.
Distributionslogistik / Distribution
bezeichnet die Gesamtheit der Aufgaben und Maßnahmen zur Vorbereitung und Durchführung des Warenflusses von der Produktion bis hin zum Endkunden/Verbraucher.
E
Electronic Data Interchange (EDI)
ist ein Datendienst für den papierlosen Austausch von Informationen zwischen Kunden, Lieferanten und Dienstleistern, der durch bestimmte Datenformate fest definiert ist und zunehmend auch über das Internet stattfindet.
Entsorgungslogistik
bezeichnet die Gesamtheit der logistischen Aufgaben und Maßnahmen zur Vorbereitung und Durchführung der Entsorgung.
Europoolpalette
(kurz: Europalette; Grundmaße 800 x 1.200 mm) wird vom Europäischen Palettenpool getragen. Zweck und Ziel des ist es, mit qualitativ gleichwertigen, sicheren und daher tauschfähigen Paletten eine ununterbrochene Transportkette zu ermöglichen.
EXW (EX Works = ab Werk)
bedeutet, dass der Verkäufer liefert, wenn er die Ware dem Käufer beim Verkäufer oder an einem anderen benannten Ort (z. B. Werk, Fabrik, Lager usw.) zur Verfügung stellt. Der Verkäufer muss die Ware weder auf ein abholendes Transportmittel verladen, noch muss er sie zur Ausfuhr freimachen, falls dies erforderlich sein sollte.
F
FCA (Free Carrier = Frei Frachtführer)
bedeutet, dass der Verkäufer die Ware dem Frachtführer oder einer anderen vom Käufer benannten Person beim Verkäufer oder an einem anderen benannten Ort liefert. Die Parteien sind gut beraten, die Stelle innerhalb des benannten Lieferortes so genau wie möglich zu bezeichnen, da an dieser Stelle die Gefahr auf den Käufer übergeht.
FCL (Full-Container-Load)
Haus-Haus Containerverkehr, bei dem die Sendung von einem Verlader an einen Empfänger geht.
Feeder (auch Feederschiff)
ist ein Frachtschiff, das als Zulieferer und Verteiler für große Seeschiffe bzw. Seehäfen eingesetzt wird. Typische Vertreter sind F. zur Bedienung von Containerhäfen und -schiffen.
FIFO-Prinzip
steht für „First in - first out“ und bedeutet, dass das am frühesten eingelagerte Gut auch als erstes wieder ausgelagert wird. Genutzt wird dieses Prinzip sowohl zur Einhaltung feststehender Reihenfolgen (z.B. bei Zwischenpuffern in der Produktion) sowie um einer Überalterung des Warenbestandes vorzubeugen. Erreicht werden kann die Einhaltung des FIFO-Prinzips entweder durch Lagertechnik (z.B. Durchlaufregallager) oder durch eine entsprechende Steuerung (z.B. im Hochregallager).
FOB (Free on Board = frei an Bord)
bedeutet, dass der Verkäufer die Ware an Bord des vom Käufer benannten Schiffs im benannten Verschiffungshafen liefert oder die bereits so gelieferte Ware verschafft. Die Gefahr des Verlustes oder der Beschädigung der Ware geht über, wenn die Ware an Bord des Schiffs ist. Der Käufer trägt ab diesem Zeitpunkt alle Kosten.
Frachtbrief (engl. Bill of Loading)
ist ein Beförderungsdokument zum Nachweis des Abschlusses eines Frachtvertrags. Er ist nach § 409 HGB geregelt und enthält u. a. Angaben zum Absender, Empfänger und Umfang der Warensendung (Anzahl Packstücke, Gewicht usw.) sowie zu den einschlägigen Zollbestimmungen. Der Frachtbrief wird in drei Originalausfertigungen ausgestellt, die vom Absender unterzeichnet werden.
H
Haverei / Haverie
Havarie ist ein Schadensfall für Schiff und/oder Ladung. Viele Havarien entstehen durch den Ausfall der Steuerungsmöglichkeit bei einem Schaden an der Hauptmaschine. Das Schiff wird dann manövrierunfähig und ist damit Wellen, Wind und Meeresströmungen ausgeliefert. Andere Ursachen für Havarien sind Brand, Kollision, Sturm oder menschliches Versagen. Wenn das Schiff seine Fahrt wegen der Havarie unterbrechen muss, bezeichnet man dies als "Havarie grosse". Der versicherungsrechtliche Abwicklungsvorgang wird Havarei genannt.
HiFo (Highest in First out)
Lagerentnahmestrategie, bei der bezogen auf einen Artikel die Artikel, welche am teuersten eingekauft wurden, zuerst ausgelagert werden
Hub-and-Spoke-System
Netzstruktur im Luft- und Güterverkehr, bei der einzelne Strecken sternförmig auf ein oder mehrere zentrale Drehkreuze ausgerichtet sind.
I
Incoterms (International Commercial Terms = Internationa
sind eine Reihe von Regeln zur Definition spezifizierter Handelsbedingungen im Außenhandel. Herausgegeben wird das Regelwerk von der privatwirtschaftlich organisierten Internationalen Handelskammer (ICC). Experten aus dem internationalen und nationalen ICC-Mitgliederkreis passen die Incoterms-Regeln regelmäßig aktuellen Entwicklungen an.
Intralogistik
umfasst die Organisation, Durchführung und Optimierung innerbetrieblicher Materialflüsse in Unternehmen der Industrie, des Handels und in öffentlichen Einrichtungen mittels technischer Systeme und Dienstleistungen. Der Begriff wurde eingeführt, um eine Abgrenzung zu den Warentransporten außerhalb eines Werkes zu schaffen, bespielsweise durch Speditionen. Im Bereich der Intralogistik sind sowohl Hebezeug- und Kranhersteller als auch Gabelstapler- und Lagertechnik-Produzenten sowie Softwareentwickler und komplette Systemanbieter anzusiedeln. Zu den Gewerken der Intralogistik gehören Förderanlagen, IT-Systeme, Materialflusssteuerungen, Identifikations-technologien, Sensorsysteme und Kommunikationsnetzwerke. Die Geschäftsprozesse der Intralogistik umfassen die Lagerung und den innerbetrieblichen Transport von Gütern sowie die Auftragsabwicklung.
J
Just in Sequence (JIS)
bezeichnet die zeit-, art- und mengengenaue Anlieferung von Bedarfsteilen an die Montagelinie entsprechend dem Fertigungstakt.
Just-in-Time (JIT)
bezeichnet die zeitgenaue Anlieferung von Bedarfsmaterial, um am Bedarfsort eine Lagerhaltung ganz oder teilweise zu vermeiden.
K
Kanban
ist ein in Japan entwickeltes System zur flexiblen, dezentralen Produktionsprozesssteuerung; „Kanban” bedeutet wörtlich „Karte” und bezeichnet die Identifizierungskarte, die sich bei jedem Endprodukt, jeder Baugruppe und jedem Einzelteil, das im Betrieb verwendet wird, befindet. Der Kanban hat zwei Funktionen: Wird das entsprechende Teil in einer Produktionsstufe verbraucht, dient der Kanban als Bestellkarte, mit der die vorgelagerte Produktionsstufe zur erneuten Herstellung dieses Teils veranlasst wird. Für das neu produzierte Teil dient der Kanban wieder als Identifikationskarte. Durch das Kanban-System werden jeweils zwei benachbarte Produktionsstufen zu einem Regelkreis verbunden. Das Kanban-System beruht auf dem Hol-Prinzip (Holsystem). Nur wenn eine Produktionsstufe „Nachfrage” entfaltet, wird auf der vorgelagerten Stufe produziert.
KEP
Kurier-, Express- und Paketdienste. Anbieter von KEP-Diensten transportieren vornehmlich Sendungen mit relativ geringem Gewicht (bis ca. 31 kg) und Volumen, wie z.B. Briefe, Päckchen und Kleinstückgüter, in getakteten Verkehren (24 Stunden-, 48-Stundenservice).
KMU
Abkürzung für Kleine und mittlere Unternehmen
Kommissionierung
(engl. to pick) ist das Zusammenstellen von Einzelpositionen zu einem Auftrag. Kommissionieren hat das Ziel, aus einer Gesamtmenge von Gütern (Sortiment) Teilmengen aufgrund von Anforderungen (Aufträgen) zusammenzustellen.Im Allgemeinen wird auch die Entnahme von ganzen, artikelreinen Lagereinheiten (Paletten, Behälter usw.) aus der Gesamtmenge als Teil der Kommissionierung angesehen.
Kontraktlogistik
bezeichnet die Vergabe von Logistiktätigkeiten an einen Logistikdienstleister in längerfristigen Kontrakten (Dienstleistungsverträgen).
L
L
Ladehilfsmittel
werden sowohl im innerbetrieblichen wie außerbetrieblichen Transport verwendet. Die wichtigsten Ladehilfsmittel sind Behälter (z.B. Kleinladungsträger), Tablare, Paletten, Gitterboxen oder Container.
LCL (Less than Container Load)
Begriff im weltweiten Containerverkehr (hauptsächlich Schifffahrt), wobei zu transportierende Kleinsendungen von einem oder verschiedenen Versendern entlang der Transportkette in Distributionszentren (insbesondere in Seehäfen) in Transportcontainer gestaut bzw. daraus entladen werden.
Lean Management
bedeutet „Werte ohne Verschwendung schaffen“. Ziel ist es, alle Aktivitäten, die für die Wertschöpfung notwendig sind, optimal aufeinander abzustimmen und überflüssige Tätigkeiten (Verschwendung, japanisch „muda“) zu vermeiden. Dazu gilt es, das bestehende System aus zwei Perspektiven zu überprüfen und zu verbessern: aus der Sicht des Kunden, dessen Wünsche nach Verfügbarkeit, Individualität, Qualität und Preisgestaltung (Business on Demand) es möglichst optimal zu erfüllen gilt, und aus der Sicht des Unternehmens selbst, das profitabel funktionieren und seine Wettbewerbsfähigkeit verbessern muss.
Letter of Credit (Akkreditiv)
ist eine Bescheinigung einer Person oder Körperschaft gegenüber einer anderen.
LiFo
Abkürzung für Last-In-First-Out (Auslagerungsprinzip, nur in Blocklagern möglich)
Linienreeder
Als Linienreederei (auch Linienreeder) wird ein Unternehmen bezeichnet, das sich mit der Linienfahrt beschäftigt. Liniendienste gibt es heute insbesondere in der Containerfahrt, der Stückgutfahrt und für rollende Ladungen. Die Schiffe, die die Linienreederei einsetzt, müssen dem Unternehmen nicht gehören, eine Linienreederei ist also nicht zwingend auch Reeder. Vielmehr können die Schiffe auch gechartert, die Linienreederei also Charterer sein. Verallgemeinert spricht man auch von Operator.
M - P
Materialfluss
oder auch Warenfluss bezieht sich auf die operative Ebene der Unternehmenslogistik. Er umfasst dabei die Verkettung aller Vorgänge beim Gewinnen, Be- und Verarbeiten sowie bei der Verteilung von stofflichen Gütern innerhalb festgelegter Bereiche vom Wareneingang bis zum Warenausgang und ist somit Teil der Beschaffungs-, Produktions-, Distributions- und Entsorgungslogistik. Zu diesen Vorgängen gehören Entladen, Umschlagen, Fördern, Fertigen, Montieren, Handhaben, Puffern, Prüfen, Lagern, Sortieren, Kommissionieren, Verpacken, Verlanden und Recyceln, aber auch Warten.
NVOCC (engl. non-vessel operating common carrier)
ist ein Schiffsbuchender Verfrachter, auch kurz Reeder ohne Schiff, beschreibt einen Transportunternehmer, der im eigenen Namen Güter über See befördert, ohne dabei über eigenen Schiffsraum zu verfügen.
Original Equipment Manufacturer (OEM)
Im Rahmen der Logistik versteht man unter einem Original Equipment Manufacturer (OEM) ein Unternehmen, welches drastische Anteile seines Produktions- und Wertschöpfungsanteils an Subunternehmer vergibt und somit bis auf wenige Kernkompetenzen neben der Namensprägung lediglich die Endmontage, den Vertrieb sowie den Service des Endproduktes auf sich vereinigt.
Panamax ( PanMax)
bezeichnet Schiffe, insbesondere Containerschiffe, die anhand ihrer Abmessung gerade noch durch die Schleusen des Panamakanals passen, die jeweils 305 m lang, 33,5 m breit und 25,9 m (85 ft) tief sind.
Produktionslogistik
umfasst die Gesamtheit aller logistischen Tätigkeiten, Maßnahmen und Themenstellungen, welche sich aus der Waren- bzw. Leistungserbringung ergeben. Sie ist als Glied der logistischen Kette zwischen Beschaffungslogistik und Absatzlogistik angesiedelt. Beispiele für Tätigkeiten der Produktionslogistik sind Planung, Steuerung, Transport und Lagerung von Rohmaterialen, Hilfs- und Betriebsstoffen, Kauf- und Ersatzteilen oder Halbfertig- und Fertigprodukten sowie die damit verbundenen organisatorischen oder qualitätssichernden Maßnahmen.
R
Radio Frequency Identification (RFID)
(auf deutsch so viel wie Funkerkennung) versteht man ein technisches System, das die äußerst praktische Möglichkeit bietet Daten lesen zu können, ohne diese Daten berühren oder direkt sehen zu müssen, denn sie werden über Funkerkennung übermittelt. Eingesetzt werden können solche Systeme in und auf den unterschiedlichsten Dingen, wie zum Beispiel Waren, Tieren und sogar Menschen.
Reeder/Reederei
ist der Eigentümer eines ihm zum Erwerb durch die Seefahrt dienenden Schiffes. Die Reederei beschäftigt sich in erster Linie mit der Ausrüstung, Bemannung, Unterhaltung und dem Einsatz ihres Schiffes bzw. ihrer Schiffe. Diese zur Bereederung gehörenden Aufgaben können auch an ein anderes Unternehmen, dem sog. Vertragsreeder, abgegeben werden. Neben der Bereederung kann sich die Reederei auch mit der Befrachtung beschäftigen. Dies kann auch durch einen beauftragten Schiffsmakler erledigt werden.
RoRo-Schiffe (Roll-on/Roll-off-Schiffe)
transportieren rollende Ladung, die über Seiten-, Bug- oder Heckpforten geladen und gelöscht wird. PKWs, LKWs und Züge können bei den RoRo-Schiffen in die Decks fahren, die sich über die ganze Länge des Schiffes erstrecken. Das verkürzt die Wartezeiten, so dass RoRo-Schiffe oft auf kurzen Strecken z.B. als Fähren eingesetzt werden.
S
Sammelgut
Bezeichnung für Stückgut, mit der Besonderheit, dass dieses Stückgut von mehreren Versendern durch einen Versandspediteur abgeholt und gebündelt wird.
Schlepper (tug, tugboat)
z.B. Hafenschlepper, mit deren Assistenz wird das Schiff zum Liegeplatz bugsiert. Sie werden daher auch Assistenzschlepper (Seeschiff-Assistenz-Schlepper) oder Bugsierschlepper genannt. Es gibt aber auch hochseetüchtige Schlepper, die etwa zum Verschleppen von Bohrinseln (Ankerziehschlepper) oder Bergung havarierter Schiffe (Bergungsschlepper) eingesetzt werden. Kleinere Schlepper in der Binnenschifffahrt schleppen Schuten und Schleppverbände. Aufgabe der Schlepper im Hafen ist es, in Zusammenarbeit mit den Lotsen und Kapitänen die unzureichende Manövrierfähigkeit der Seeschiffe wettzumachen.
Spedition/Spediteur
ist ein Dienstleister, der den Transport von Waren und Gütern besorgt. Hierzu organisiert der Spediteur als Kaufmann Transportkapazitäten, muss diese jedoch nicht notwendigerweise besitzen. Je nach Verkehrsträger werden u. a. Luftfracht-, Übersee-, Lkw-Spedition usw. unterschieden.
Supply Chain Management (SCM)
bezeichnet den Aufbau und die Verwaltung integrierter Logistikketten (Material- und Informationsflüsse) über den gesamten Wertschöpfungsprozess, ausgehend von der Rohstoffgewinnung über die Veredelungsstufen bis hin zum Endverbraucher. Supply Chain Management beschreibt somit die aktive Gestaltung aller Prozesse, um Kunden oder Märkte wirtschaftlich mit Produkten, Gütern und Dienstleistungen zu versorgen. Im Unterschied zum Begriff Logistik beinhaltet Supply Chain Management neben den physischen Aktivitäten auch die begleitenden Auftragsabwicklungs- und Geldflussprozesse. Durch den papierlosen Austausch von planungsrelevanten Daten können die Beschaffungs-, Produktions- und Vertriebsplanungen auf den verschiedenen Stufen aufeinander abgestimmt werden, und die Unternehmen können auf Störungen unmittelbar mit Planänderungen reagieren.
T
Tourenplanung
Unter Tourenplanung versteht man das Problem, eine möglichst gute Zuordnung von Fahrzeugen zu Aufträgen und für jedes Fahrzeug eine optimale Reihenfolge der zu bedienenden Auftragsstandorte zu finden. Ein Auftrag besteht meist darin, eine bestimmte Anzahl Einheiten einer Sendung von einem Start zu einem Ziel zu bringen. Eine Lösung eines Tourenplanungsproblems hat daher meist zwei Aspekte: die Clusterung gibt an, welche Aufträge zu einer Tour zusammengefasst werden, und das Routing definiert, in welcher Reihenfolge die Punkte innerhalb einer Tour bedient werden.
Tracking & Tracing
elektronische Sendungsverfolgung zur Bestimmung des Standortes der Sendung.
TUL
Abkürzung für Transport, Umschlag und Lagerung
Twenty-foot Equivalent Unit (TEU)
ist die Maßeinheit für die Container-Transportkapazität von Schiffen und Hafeneinrichtungen. 1 TEU entspricht einer 20-Fuß-Containereinheit.
U - Z
Umschlag
ist der Vorgang, bei dem Güter von einem logistischen System auf oder in ein anderes umgeladen werden. Dazu zählt beispielsweise der Lagerumschlag oder auch der Hafenumschlag. Der Umschlag kann dabei manuell, mechanisiert oder automatisiert erfolgen.
Van-Carrier
transportieren die genormten Container zwischen Containerbrücke und Stellplatz bzw. LKW oder Bahn.
Wertschöpfungskette
Eine Wertschöpfungskette oder Supply Chain umfasst alle Lieferanten, Dienstleister und Hersteller, aber auch Händlerstufen, die an Erstellung und Vertrieb eines Produktes beteiligt sind und daran Wertschöpfung erbringen, wobei sich die Konstellationen dieser Partner heute oftmals mehr als Netzwerk denn als Kette darstellen. Der Endprodukthersteller wird in diesem Zusammenhang oft auch als OEM (Original Equipment Manufacturer), der Zulieferer als tier n (engl. für Stufe) bezeichnet, wobei n für die “Entfernung” vom OEM steht (also tier 1 für den direkten Lieferanten usw.
Wertstromanalyse
Die Wertstromanalyse ist eine betriebswirtschaftliche Methode zur Verbesserung der Prozessführung in Produktion und Dienstleistung. In der Analyse werden die nicht-wertschöpfenden Prozesse identifiziert. Im Entwurfsansatz wird im Rahmen eines Wertstromdesigns ein verbesserter Wertstrom gestaltet, bei dem die nicht-wertschöpfenden Tätigkeiten und unnötige Liegezeiten und Wartezeiten zwischen den Verrichtungen eliminiert sind.
Quellen:
Logistikkompendium (online)
Lehrstuhls für Fördertechnik Materialfluss Logistik (fml), Prof. Dr.-Ing. Willibald A. Günthner, Technische Universität München
Taschenlexikon Logistik (online)
Abkürzungen, Definitionen und Erläuterungen der wichtigsten Begriffe aus Materialfluss und Logistik von Michael ten Hompel, Volker Heidenblut